Heute werden wir uns dem Thema Kreuzbandriss bei Hunden widmen. Ein Problem, das die Fortbewegung und damit die Lebensqualität unserer vierbeinigen Familienmitglieder, stark beeinflusst. Darüber hinaus handelt es sich um eine Verletzung, die starke Schmerzen verursacht und daher tierärztliche Hilfe erfordert.
Kreuzbandriss kennen wir Menschen, oftmals trifft es Sportler*innen aber unsere vierbeinigen Freunde leiden auch häufig unter dieser Krankheit.
Von allen Gelenken des Hundes ist das Kniegelenk am häufigsten von Verletzungen betroffen. Es ist auch das größte Gelenk des Körpers. Bei uns Menschen ist die Ruheposition das Gelenk gestreckt. Anders verhält es sich bei unseren vierbeinigen Freunden. Dort ist das Kniegelenk in der Ruheposition gebeugt. Die Kreuzbänder von Hundeknien stehen aufgrund der schrägen Winkelung im Kniegelenk ständig unter Spannung und damit verhindern sie das unphysiologische Abgleiten von Ober,- und Unterschenkel. Anders als bei uns Menschen kann das vordere Kreuzband beim Hund reißen, häufig ohne ein vorangegangenes Trauma.
Dieses Problem kommt oft vor und kann Hunde jeden Alters betreffen, insbesondere wenn sie mehr als 20 kg wiegen. Der Kreuzbandriss entsteht durch eine plötzliche Störung oder Degeneration des Kreuzbandes. In 98% der Fälle ist das Vorderkreuzband betroffen (Aufgrund der oben genannten Winkelung). Die Wahrscheinlichkeit, dass das vordere Kreuzband beim anderen Knie zusätzlich reißt, liegt bei 50%. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Hunde, die nicht betroffene Seite extrem beanspruchen, um das verletzte Knie zu entlasten. Kleinere Hunderassen trifft es im fortgeschrittenen Alter wobei große Hunde eher in jüngeren Jahren einen Kreuzbandriss erleiden können. Der Kreuzbandriss ist darüber hinaus einer der Hauptgründe, weswegen die Hunde später eine Arthrose im Knie entwickeln. Das sind die häufigsten Symptome:
Mit dem sogenannten Schubladentest kann das Vorliegen eines Vorderbandkreuzrisses festgestellt werden. Dieser Test wird durch eine Tierärztin durchgeführt. Versuch nicht diesen Test zu Hause zu machen! Dieser Test kann sehr schmerzhaft sein und der Hund kann aggressiv reagieren! Bring den Hund zu einer Tierärztin zur Untersuchung!
Die Möglichkeiten der Behandlung:
Der vordere Kreuzbandriss beim Hund soll in der Regel operativ versorgt werden, weil ein unbehandelter Riss schnell zu massiver Arthrose und somit zu einer markanten Verschlechterung der Lebensqualität führt. Die Chirurgin wird für jeden Fall die beste geeignete Technik auswählen, abhängig vom Alter des Tieres, der Art seiner Aktivität, seinem allgemeinen Gesundheitszustand usw. Die Operationen erfordern spezielle Ausrüstungen und Implantate. Bei schweren Hunden sind die Techniken mit Knochenschnitten (Tibial Tuberosity Advancement TTA oder Tibia Plateau Leveling Osteotomy TPLO) heutzutage die am häufigsten angewandten Methoden. Es gibt aber auch Fälle, wo der Hund nicht operiert werden kann (aufgrund des hohen Alters zum Beispiel), dann kann der Physiotherapeut mit verschieden Techniken die Schmerzen lindern und die Muskeln kräftigen.
Nach der OP:
Nach einer Operation unterstützt eine Behandlung durch Physiotherapie den Heilungsprozess. Je nach Operationsmethode beginnt die Therapie 2 bis 6 Wochen nach der Operation. Die Wundheilung kann man darüber hinaus aber schon bereits nach einer Woche mit Laser unterstützen. Durch die Physiotherapie werden die Muskeln aufgebaut und der Hund lernt, sein Bein wieder zu belasten. Er wird merken, dass es nicht mehr weh tut, wenn er sich fortbewegt. Durch die Physiotherapie wird verhindert, dass eine Arthrose sich entwickelt oder fortschreitet. Mit der richtigen Therapie ist die sind die Heilungschancen gut und in der Regel hat unsere Vierbeiniger Freund wieder Spaß am Leben!